Manuell geplante Vorgänge sind eines der neuen Features in Microsoft Project 2010. Durch SP1 wurden sie noch besser nutzbar, da nun auf manuell geplante Vorgänge auch Arbeit in der Zeitphase (Stunden pro Tag) zurückgemeldet werden kann.
Leider verhalten sich die manuell geplanten Vorgänge etwas seltsam, wenn man mit Kalenderausnahmen arbeitet, um z.B. Abwesenheiten von Ressourcen zu planen.
Bei automatisch geplanten Vorgängen hätten wir jetzt erwartet, dass der Vorgang um eine weitere Woche nach hinten verschoben wird, da die Ressource nicht anwesend ist.
Das passiert bei manuellen Vorgängen nicht – soweit war es zu erwarten. Der Vorgang bleibt genau da, wo Sie ihn hingeschoben haben.
Allerdings verschwindet die Arbeit von den Tagen 2-4 und der Gesamtaufwand des Vorgangs sinkt damit von 10h auf nur noch 4h.
Dieses Verhalten wurde uns von der Microsoft Entwicklungsabteilung als „works as designed“ dargestellt. Bei manuellen Vorgängen wird hier im Prinzip für den ersten und letzten Tag des Vorgangs ein „Ressourcenkalender ignorieren“ gesetzt, damit der Vorgang da bleibt wo er ist.
Verschieben Sie den Vorgang in eine Woche, in der die Ressource wieder anwesend ist, so erhöht sich der Aufwand auf 28h. Jeweils 2h an den ersten beiden Tagen, die übrigen 3 Tage werden mit je 8h „aufgefüllt“.
Diesmal bleiben die 2h am ersten Tag bestehen (an dem die Ressource ja gar nicht anwesend ist). Die übrigen 4 Tage werden in die Folgewoche verschoben, in der die Ressource wieder anwesend ist. Der Vorgang verlängert sich also um 4 auf 9 Tage, der Aufwand bleibt erhalten.
Auch dieses Verhalten ist mit der oben erwähnten Ausnahme für den ersten Tag des Vorgangs zu erklären.
Wir raten daher von der gleichzeitigen Nutzung von manuell geplanten Vorgängen und Ausnahmen in Ressourcenkalendern ab. Zumindest müsste der erste beschriebene Fall verhindert werden. Eine Kalenderausnahme dürfte daher nicht erfasst werden, wenn ein manuell geplanter Vorgang für diesen Zeitraum existiert.